Konzept und Leitbild
Museumsdefinition laut Code of Ethics des internationalen Museumsrates, kurz ICOM:
Ein Museum ist eine gemeinnützige, auf Dauer angelegte, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung im Dienste der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zum Zwecke des Studiums, der Bildung und des Erlebens materielle und immaterielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt beschafft, bewahrt, erforscht, bekannt macht und ausstellt.
A U F G A B E - Allgemeine Aufgabenstellung
Quelle: Deutscher Museumsverbund
Museen bewahren und vermitteln das Kultur und Naturerbe der Menschheit.
Museen informieren und bilden, bieten Erlebnisse und fördern Aufgeschlossenheit, Toleranz und den gesellschaftlichen Austausch.
Museen arbeiten nicht gewinnorientiert.
Sie sind der Beachtung und Verbreitung der Menschenrechte, insbesondere des Rechts auf Bildung und Erziehung – der draus abzuleitenden gesellschaftlichen Werte verpflichtet. Dabei beschränken sie sich nicht auf die historische Rückschau.
Sondern begreifen die Auseinandersetzung mit der Geschichte als Herausforderung
für die Gegenwart und Zukunft.
Spezifische Kernaufgaben
S a m m e l n F o r s c h e n B e w a h r e n V e r m i t t e l n / A u s s t e l l e n
Diese Aufgaben nehmen Museen treuhänderisch für die Gesellschaft wahr.
Die Kernaufgaben werden durch das Institut Romy Schneider Archiv & Museum e.V. wie folgt umgesetzt:
S a m m e l n & B e w a h r e n
Dieser Tätigkeit widmet sich das Archiv.
Das Archivinventar bildet den Grundstock der Ausstellungsobjekte.
Als Ausstellungsobjekte werden Gegenstände als Zeugnis der künstlerischen Arbeit der ausgestellten Protagonisten bezeichnet. Weiterhin soll die Entstehungszeit dargestellt und vermittelt werden. In diesem Zusammenhang werden teilweise private Objekte der Künstlerinnen und Künstler gezeigt, wenn diese im direkten Zusammenhang der künstlerischen Arbeit stehen.
Im Archiv werden Leihgaben von Sammlerinnen und Sammler verwaltet.
Diese werden digitalisiert, betitelt und beschrieben.
Museumseigene Objekte werden verwaltet, digitalisiert und beschrieben ( Objektauszeichnung für die Präsentation im Museum). Sämtliche Objekte die sich im Besitz des Museums befinden werden nach Bedarf fachgerecht restauriert. Zielsetzung ist es, den Materialbestand zu erweitern um die Präsentation vielschichtiger Ausstellungsthemen zu ermöglichen.
Als Themenschwerpunkt wird das künstlerische Werk der Schauspielerin Romy Schneider bezeichnet. Gleichnamig, Künstlerinnen und Künstler, Theaterreformer Ihrer Schaffensperiode und der Neuzeit. Im Zentrum des Geschehens steht der Kunstbegriff in seiner Vielschichtigkeit. Der Beruf des Schauspielers, der Schauspielerin steht im Fokus unserer Arbeit. Die Tätigkeit des Schauspielers, der Schauspielerin steht somit im Zentrum des Geschehens.
Die Spezifische Kernaufgabe wird mit der künstlerischen Tätigkeit, dem künstlerischen Werk der Romy Schneiders definiert. Es wird darauf hingewiesen, das unsere Institution sich nicht als Fanclub definiert.
Unserer Institution geht es vorrangig um das künstlerische Lebenswerk der Protagonisten im Museum, die Kunst des Schauspielers, der Schauspielerin.
Themenschwerpunkt ist hierbei die Arbeit des Schauspielers nach Theorien und Leitbildern des russischen Schauspielers, Regisseurs und Theatherreformers Konstantin Sergejewitsch Stanislawski.
Konstantin Sergejewitsch Stanislawski definiert das Schauspielkonzept des inneren Erlebens der Rolle.
Stanislawski gilt als Anhänger des Naturalismus, er versuchte „das Bühnenspiel dem realen menschlichen Ausdrucks- und Kommunikationsverhalten anzunähern, sei es durch Beobachtung und Nachahmung, sei es durch Erinnerung.“ In seiner Vorstellung geht es primär um das Zusammenwirken von Körper und Seele.
Das Grundkonzept besteht darin, dass der Mensch seine inneren Gefühle, Emotionen und Gemütsbewegungen durch sein Äußeres mittels der Haltung, dem Auftreten, dem Gehabe, sowie der Mimik und Gestik äußerlich sichtbar machen kann. In seinen Schriften über „Die Arbeit des Schauspielers“ vermittelt er methodische, ästhetische und ethische Ansichten und Vorstellungsbilder.
F o r s c h e n & V e r m i t t e l n
Forschungsarbeit ist ein existentieller Schwerpunkt unserer Arbeit.
Ein wesentlicher Aspekt dieser Arbeit ist die Erforschung der Provenienz von lateinisch provenire „herkommen“). Neben der Erforschung der Herkunft von Ausstellgusstücken geht es primär um die Forschung von Themen in Bezug auf die im Museum exponierten Künstlerpersönlichkeiten.
Aktuell beschäftigen wir uns mit dem Thema „Schutzkomitee für Freiheit und Sozialismus.
“Das Schutzkomitee Freiheit und Sozialismus war eine 1976 in West-Berlin gegründete Organisation von Intellektuellen, die sich für die Freilassung von politischen Häftlingen in der DDR einsetzte.
Nach der Biermann-Ausbürgerung und der darauf folgenden Verhaftungswelle (von der z. B. Jürgen Fuchs, Christian Kunert und Gerulf Pannach betroffen waren) sowie dem Prozess gegen Rudolf Bahro ergriff der West-Berliner Publizist Hannes Schwenger die Initiative zur Gründung des Schutzkomitees.
Mitbegründer war u. a. der Historiker und Soziologe Manfred Wilke; prominente Mitglieder waren Heinrich Albertz, Heinrich Böll, Friedrich Dürrenmatt, Hans Magnus Enzensberger, Max Frisch, Robert Jungk, Otto Schily und Romy Schneider.
Die erste Aktion bemühte sich um die Freilassung des Schriftstellers Jürgen Fuchs, der in Untersuchungshaft der DDR-Staatssicherheit saß. Das Schutzkomitee Freiheit und Sozialismus wurde von der Staatssicherheit der DDR als Feindorganisation eingestuft und als solche intensiv beobachtet.
Die Erkenntnisse dieser Forschungsarbeiten werden in den Ausstellungen mittels Informationstext und Objektveranschaulichung als Zeugnis vermittelt.
Die Rolle der Forschung, die Rolle des Vermittelns wird als existentieller Punkt unserer Arbeit definiert.
Um die Bedeutung dieser Tätigkeiten zielgerecht nach Außen zu kommunizieren wurde die Bezeichnung „Institut“
(Definition: Ein Institut (auch Institution) im Sinne einer Organisation kann eine kulturelle, künstlerische, wirtschaftliche oder wissenschaftliche Einrichtung der Lehre und Forschung sein.
Der Begriff wurde im 18. Jahrhundert aus lateinisch institutum ‚Einrichtung‘ entlehnt.)
im offiziellem Namen unseres Vereins verwendet.
M U S E U M S A R B E I T
fördert die Fähigkeiten:
-
Sammlungen zu interpretieren zu erlernen
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Unterhaltung & Kommunikation
-
Austausch
Dokumentation der kulturellen und materiellen Zeugnisse der Menschen im Sinne eines Archivs für die folgenden Generationen.
Das Museum sieht sich als öffentliche Institution, mit einem nachhaltigen Angebot für die Bürgerinnen und Bürger. Kinder und Jugendliche, Auszubildende und Studenten werden in gesonderten Führungen an Inhalte und Exponate herangeführt.
Die kulturellen Angebote in unserem Museum beschäftigen sich zielorientiert mit der Film und Theaterkunst der Vergangenheit und der Gegenwart.
F I N A N Z E N
Um die Aufgabenstellung des Museums umzusetzen müssen ausreichende Mittel zur Verfügung stehen. Der Träger gewährleistet eine Finanzierung, die den dauerhaften Betrieb des Museums ermöglicht.
Dazu zählen:
- Ein dokumentierter Sammlungsbestand, der für die Ausstellungen verfügbar ist.
Dieser wird kontinuierlich betreut und für die öffentliche Nutzung erschlossen. - Ausstellungen die ständig aktualisiert und erweitert werden.
- Ein geeignetes und langfristig verfügbares Museumsgebäude.
- Regelmäßige Öffnungszeiten.
- Der Umfang der erforderlichen finanziellen Ausstattung ist abhängig von:
Den qualitativen und quantitativen Anforderungen an die Aufgaben Sammeln, Bewahren, Forschen, Vermitteln / Ausstellen.
Als gemeinnütziger Verein verwenden wir die finanziellen Mittel aus Erlösen von selbst durchgeführten Veranstaltungen und Vermietungen, dem Verkauf von Postkarten und Museumsheften – um die Sicherstellung einer dauerhaften Finanzierung zu gewährleisten.
R E C H T S F O R M
Das Institut Romy Schneider Archiv & Museum e.V. ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung von Kunst und Kultur. Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar – gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung.
Zweck des Vereins ist die Förderung von Kunst und Kultur. (Zweck gemäß Wortlaut des § 52 AO)
Träger des „Romy Schneider Archiv und Museum“ ist der Verein. Eventuelle Überschüsse des Archivs und Museum werden ebenfalls den Gemeinnützigen
Zwecken zugeführt.
Der Verein ist selbstlos tätig, er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche
Zwecke.
D A R S T E L L U N G
Museen in Deutschland
Quelle: Institut für Museumsforschung
Gesamterhebung für Deutschland seit 1981
Umfasste diese Datenbank 1981 Angaben zu 2.247 Museen, waren es 2020 bereits 7.120 Museen und 528 Ausstellungshäuser in der Bundesrepublik Deutschland.